Zwei neue Top-Ausländerinnen für den Meister
Bei den ZSC Lions Frauen kommen für die Saison 2024/25 neben Skylar Fontaine zwei weitere Ausländerinnen dazu: Die schwedische Nati-Spielerin Josefine Holmgren komplettiert die Zürcher Abwehr, die tschechische Ex-Nati-Stürmerin Alena Polenska (früher Mills) soll im Angriff für Furore sorgen.
Die beiden neuen ZSC-Ausländerinnen sind keine Unbekannten: Die 32-jährige Josefine Holmgren verteidigte letzte Saison für die HCAP-Girls und führte die Schweizer Topskorerliste der Verteidigerinnen mit 29 Punkten (12 Tore, 17 Assists) an.
Holmgren gilt als starke Zweiweg-Verteidigerin, die sich gerne in die Offensive einschaltet. Mit der Verpflichtung der schwedischen Verteidigerin steht neben Skylar Fontaine, die in ihr drittes Jahr in Zürich steigt, eine zweite internationale Grösse in der Abwehr des Meisters.
Auch die 34-jährige Tschechin Alena Polenska gehört in die Kategorie der aussergewöhnlichen Spielerinnen. In ihren über 400 Meisterschaftsspielen in fünf Ländern kam sie auf einen Schnitt von rund einem Punkt pro Spiel.
Erinnerungen an Olympia
Josefine Holmgren spielte vor ihrem Wechsel zu den HCAP-Girls 16 Jahre lang in der schwedischen Frauenliga SDHL, die als die wohl beste Europas gilt. Zehn Jahre hielt sie ihrem Jugendklub Brynäs die Treue, sechs Jahre spielte sie für Djurgårdens, ehe sie die Schweiz als erste Auslanddestination wählte. «Ich habe mich in Schweden wohl gefühlt, meine sportliche und private Situation stimmte und ich habe mich kontinuierlich weiterentwickeln können», meint sie dazu. Einen Titel gewann Holmgren zwar keinen, in der schwedischen All-Time-Skorerliste hingegen liegt sie in den Top-10 der Verteidigerinnen. Mit ihren 43 Toren und 111 Assists in 489 Spielen ist sie in guter Gesellschaft neben Top-Grössen wie Jenni Hiirikoski (FIN, heute Luleå) oder Sydney Morin (USA, ex-Lugano, heute Teamkollegin von Alina Müller bei PWHL Boston). Als ihren bisher grössten Erfolg bezeichnet Holmgren die Olympischen Spiele 2014: «Emotional war es der Viertelfinal gegen Finnland, den wir allen Widrigkeiten zum Trotz gewannen. Sportlich ist es der vierte Platz an eben diesem Turnier.»
Reise durch fünf Länder
Alena Polenska war seit 2004 bis 2023 mit einem dreijährigen Unterbruch Nationalspielerin und kam in 260 Spielen auf 102 Tore und 133 Assists. Ihre Karriere führte sie in die USA (vier Jahre Brown University in der NCAA, 61 Punkte in 99 Spielen), nach Russland (sieben Jahre bei Dynamo St. Petersburg und Agidel Ufa, 243 Punkte in 240 Spielen), nach China zu den damals in der russischen Liga spielenden Shenzhen KRS Vanke Rays, kurz für sechs Spiele nach Finnland (HPK, damals Teamkollegin der Walliserin Nicole Andenmatten) und nach Schweden (ein Jahr Brynäs, als Teamkollegin von Lara Stalder). In der abgelaufenen Meisterschaft spielte Polenska erneut in Russland für Agidel Ufa und kam in 31 Spielen auf 35 Punkte, davon 15 Tore. «Jedes Land und jede Meisterschaft haben mich weitergebracht. Ich habe in jedem Land gute Freunde kennengelernt und diese Freundschaften haben mir geholfen, mich zuhause zu fühlen», erinnert sie sich gerne zurück.
Polenskas emotional grösster sportlicher Erfolg geht auf das Jahr 2022 zurück, als sie zusammen mit dem Eiskunstläufer Michal Brezina Fahnenträgerin des tschechischen Teams an den Olympischen Spielen in Peking war. «Wir haben uns nach vier erfolglosen Anläufen erstmals für die Olympischen Spiele qualifiziert. Das war ein unbeschreibliches Gefühl, nach 16 Jahren endlich den Schritt an die Spiele geschafft zu haben. Die Qualifikation, die Ehre als Fahnenträgerin aufzulaufen und das anschliessende Turnier, das alles zusammen ist in der Tat mein grösster sportlicher Erfolg und bleibt ewig in Erinnerung.» Nach dem Gewinn ihrer zweiten WM-Medaille mit Tschechien trat Polenska im Juni 2023 aus dem Nationalteam zurück. Zu ihren weiteren Erfolgen ihrer langen Karriere gehören zwei Meistertitel in Russland (2019 und 2022), eine Silbermedaille in Schweden (2023 mit Brynäs) und mehrere goldene Auszeichnungen an Weltmeisterschaften der unteren Divisionen.
Offen für neue Dinge sein
Beide neuen Ausländerinnen freuen sich auf die neue Herausforderung im Team des neunfachen Schweizermeisters. Holmgren: «Ich habe die Spiele gegen die ZSC Lions letzte Saison genossen, die höhere Pace im Vergleich zu anderen Meisterschaftsspielen hat mir gefallen. Auf diesem Level möchte ich immer spielen. Und deshalb habe ich, nachdem mich der Klub kontaktiert hat, zugesagt. Ich bin topmotiviert, zusammen mit dem Team die neue Challenge anzunehmen.» Ähnliches sagt auch Alena Polenska: «Mit zunehmendem Alter habe ich gelernt, nicht zu viele vorgefasste Erwartungen zu haben, sondern offen für neue Dinge zu sein und immer wieder etwas Neues dazuzulernen. In diesem Sinne freue ich mich auf Zürich und die Meisterschaft und möchte auf und neben dem Eis die Schweizer Kultur kennenlernen und meine Erfahrung aus den verschiedenen Ländern und alles, was ich in dieser Zeit gelernt habe, ins Team einbringen.»
Angelika Weber, Head Lions Frauen: «Wir haben Alena und Josefine aus mehreren interessanten Spielerbewerbungen ausgewählt. Sie werden die Kaderspielerinnen der letzten Saison noch besser machen und ihre Erfahrung an die neuen Junglöwinnen Alisha Berger (Jahrgang 2006), Hannah Estermann (2008), Hayley Hirt (2006), Sonja Inkamp (2007), Sarina Ochsner (2007) und Giulia Romerio (2006) weitergeben. Damit schaffen wir die notwendige Breite für den nächsten Entwicklungsschritt der ZSC-Frauen.»
Folgende Spielerinnen haben bei den ZSC Lions verlängert und werden auch in der Saison 2024/25 blauweissrot tragen. Sie halten damit der Organisation (seit vielen Jahren) die Treue:
- Sara Bachmann, Jahrgang 2002, seit 9 Saisons bei den Lions, davor Lions Nachwuchs
- Laura De Bastiani, 1995, seit 8 Saisons bei den Lions
- Skylar Fontaine, 1998, seit 3 Saisons bei den Lions
- Mara Frey, 2002, seit 3 Saisons bei den Lions
- Nora Harju, 2003, seit 7 Saisons bei den Lions
- Sandra Heim, 1995, seit 3 Saisons bei den Lions
- Kristina Kontny, 1988, seit 10 Saisons bei den Lions
- Sinja Leemann, 2002, seit 4 Saisons bei den Lions
- Zoe Mächler, 2005, seit 2 Saisons bei den Lions
- Alina Marti, 2004, seit 7 Saisons bei den Lions
- Jana Peter, 2005, seit 6 Saisons bei den Lions, davor Lions Nachwuchs
- Lisa Rüedi, 2000, seit 12 Saisons bei den Lions, davor Lions Nachwuchs
- Dominique Scheurer 1995, seit 6 Saisons bei den Lions
- Aurela Thalmann, 2003, seit 7 Saisons bei den Lions
Es gehört auch zum Teamsport, dass nach jeder Saison Spielerinnen das Team verlassen. In diesem Jahr verabschieden wir: Alessia Baechler und Renée Lendi. Beide wechseln nach Davos, beide gewannen mit den Löwinnen zwei Meistertitel (2023, 2024) und einmal den Cup (2023). Vanessa Schaefer und Christine Deaudelin kehren nach Nordamerika zurück. Auch sie waren wichtige Stützen bei der diesjährigen Titelverteidigung.
Die ZSC Lions Frauen bedanken sich bei den ehemaligen Spielern herzlich für den geleisteten Einsatz über teilweise viele Jahre und heissen die Neuzugänge willkommen!
Bericht: PM ZSC Lions Frauen
Foto: ZSC Lions Frauen
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