ZSC Lions wollen am Samstag Meister werden
Die ZSC Lions Frauen besitzen zwei Matchpucks zum neunten Meistertitel, den ersten am Samstag zu Hause in der Swiss Life Arena (14:30 Uhr). Eine tolle Mannschaftsleistung, ein erneut aggressives und deshalb effektives Forechecking und ein taktischer Schachzug führten zum 2:1-Sieg in der Berner PostFinance Arena.
Mit dem Sieg in Bern führen die Löwinnen in der Best of 5-Finalserie gegen den SC Bern mit 2:1 und haben am Samstag in der Swiss Life Arena einen ersten Matchpuck. Allerdings: Bisher hat sich noch kein Team daheim durchsetzen können, zweimal gewannen die Zürcherinnen in Bern, einmal der SCB in Zürich. Deshalb gilt erst recht:
Unterstützt die Löwinnen vor Ort in der Swiss Life Arena: Samstag, 23. März 2024, 14:30 Uhr, Finalspiel 4
- Saisonkartenbesitzer*innen ZSC Lions, GCK Lions und Kinder haben freien Eintritt
- Ansonsten sind Tickets für 10 Franken an der Tageskasse erhältlich
- Türöffnung jeweils eine Stunde vor Spielbeginn
- Foodbox und Parkgarage Swiss Life Arena sind geöffnet
- Virtuelle Tickets zur Unterstützung der Lions Frauen für 10 Franken können via frauen@lions-nachwuchs.ch bezogen werden
Praktisch genau vor einem Jahr stand die Finalserie zwischen den ZSC Lions als Qualifikationssiegerinnen und dem SC Bern (damals noch Bomo Thun) nach drei Spielen 2:1 für die Bernerinnen. Am Samstag stand das entscheidende Spiel in der PostFinance Arena an – der SCB konnte die Chance nicht nutzen, die Löwinnen erkämpften sich den Sieg und ein fünftes Spiel. Der Rest ist bekannt: Der Meisterpokal blieb in Zürich, dank einem Schuss von Skylar Fontaine nach 47 Sekunden in der Verlängerung.
Nun ist die Ausgangslage genau umgekehrt: Die ZSC Lions Frauen treten zum Heimspiel an, verbunden mit dem ersten Matchpuck. Anders ist auch, dass in der diesjährigen Serie alle Siege auswärts erzielt wurden. Eines jedoch – man könnte es spitzfindig nennen – ist zumindest ähnlich: Skylar Fontaine, die Meisterschützin von 2023, hat schon einmal Mass genommen. Ihr Schuss im Powerplay, der wohl ins Lattenkreuz gepasst hätte, wurde allerdings noch abgelenkt. Dennoch: Es war die Initialzündung zum zweiten Zürcher Sieg diesen Mittwoch.
Da drängt sich die Frage auf: Wessen Schuss schiesst welches Team ins Glück am Samstag oder sonst spätestens am Sonntag? Fakt ist, das Momentum steht auf Seiten der ZSC Lions. Sie wissen, was es braucht, um wichtige Spiele zu gewinnen und sie sind trotz der 2:1-Führung in der Serie immer noch ein wenig in der Aussenseiterrolle.
Folgt die Serie dem Vorjahres-Muster, geht’s in eine «Belle» am Sonntag in Bern. Dazu allerdings MUSS der SC Bern das Auswärtsspiel in Zürich gewinnen. Die Löwinnen hingegen, mit dem Flow des Mittwoch-Sieges im Rücken, haben sogar zwei Chancen auf den Titel.
Matchbericht Finalspiel 3
Die Löwinnen zeigten im dritten Final in Bern erneut ihr «Sonntagsgesicht» und knüpften nahtlos an ihre Strategie und Leistung aus dem ersten Aufeinandertreffen von letztem Samstag an. Fast hatte man das Gefühl, man sähe ein Replay dieses ersten Finalspiels. Die Zürcherinnen hielten nichts von einem anfänglichen Abtasten, sondern gingen Vollgas ins Forechecking und übernahmen gleich von Beginn weg das Spieldiktat. Diesmal waren es die Zürcherinnen, die nach einem ausgeglichenen ersten Drittel in Führung gingen. Headcoach Angela Frautschi schickte für das zweite Powerplay eine «Super-Formation» aufs Eis: An der blauen Linie zogen Skylar Fontaine und Alessia Baechler die Fäden, neben den bewährten Alina Marti und Sinja Leemann markierte Verteidigerin Shannon Sigrist den Unruheherd vor Saskia Maurer. Und genau diese Shannon Sigrist lenkte in der 31. Minute einen Fontaine-Schuss unhaltbar zum Führungstreffer ab. Es war der verdiente Lohn für die konstanten Zürcher Bemühungen um Spielkontrolle und offensive Durchschlagskraft.
Die Bernerinnen blieben zwar hartnäckig, jedoch ohne Erfolg. Zwar hatten sie sich einiges besser auf das aggressive Zürcher Forechecking eingestellt, aber vielfach fehlte die Präzision und der Speed in den Angriffen. Es waren vielmehr die Zürcherinnen, die sich ein Chancenplus erarbeiteten und in der 37. Minuten einen groben Abwehrfehler der Bernerinnen zur 2:0-Führung durch Sinja Leemann ausnutzten. Wer nach dem Berner Anschlusstreffer durch Alena Rossel, eine Sekunde vor Ende des zweiten Drittels, ein Berner Aufbäumen im Schlussabschnitt erwartet hatte, wurde enttäuscht. Die Lions kontrollierten, die Bernerinnen wirkten je länger, je mehr konsterniert. Estelle Duvin und Maija Otamo versuchten vieles, gelingen wollte ihnen allerdings wenig. Die letzte grosse Chance des Ausnahmeduos war die Penalty-Möglichkeit in der 47. Minute, doch Duvin verdribbelte diesen. Auch zwei Strafen gegen die Zürcherinnen in den letzten fünf Minuten blieben ungenutzt. So jubelten am Schluss in Bern wieder die Löwinnen.
Der 2:1-Sieg und die 2:1-Führung in der Serie widerspiegelt die bisherigen Leistungen: Die ZSC Lions sind ihrem Gegner meistens einen halben Schritt voraus. Spielerisch, aber vor allem auch gedanklich. Es scheint, als ob das Team von Headcoch Angela Frautschi mit der Erfahrung von vielen Finalspielen im Rücken befreiter aufspielen kann. Die SCB-Frauen erinnern sich möglicherweise zu sehr an die verlorene letztjährige Serie. Und daran, dass bei ihnen als Sieger der Qualifikation diesmal der Erfolg erwartet wird.
Bericht: PM ZSC Lions Frauen
Foto: ZSC Lions Frauen
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