Russland nimmt erfolgreiche WM-Revanche gegen die Schweiz

Feb 4, 2022 | International

Im zweiten Spiel des Olympischen Turniers musste sich die Frauen-Nati entschlossenen und strukturierteren Russinnen mit 5:2 geschlagen geben. Für die Schweiz trafen Lara Stalder mit ihrem zweiten Powerplaytor und Alina Müller in Unterzahl.

Nach gut zwei Minuten das erste Powerplay für die Schweiz, doch die Russinnen überstanden diese schadlos. Die frühen Zuschauenden und die Frauen-Nati erhielten in der 6. Minute einen Weckruf: Den ersten russischen Schuss parierte Andrea Brändli stark, doch Yekaterina Dobrodeyeva nutzte den Rebound und das darauffolgende Getümmel zur Führung. Nicht nur der Jubel der Spielerinnen machte die wilde Entschlossenheit der Sbornaja deutlich. Die Russinnen gradliniger, mit mehr Zug zum Tor und sicher in ihrem Spiel, während die Frauen-Nati sich schwerer tat und Fehler leistete, die zu weiteren russischen Chancen führten. Bei der ersten russischen Überzahl musste man keinen weiteren Gegentreffer hinnehmen.

Ab Drittelmitte steigerten sich die Eisgenossinnen, nicht nur ein Pfostentreffer von Alina Müller wies in die richtige Richtung. Das zweite Schweizer Powerplay gut strukturiert und mit Geduld, und Kapitänin Lara Stalders wohlplazierter Schuss in die Lücke egalisierte die Führung. Doch vom nächsten Bully an die Russinnen kaltschnäuzig und sofort wieder bei der Sache: Nicole Vallario versuchte zwar noch Polina Bolgarevas Schuss zu blocken, doch nur 13 Sekunden nach dem Ausgleich wurde die Scheibe von ihrer Wade unglücklich in Andrea Brändlis Kasten abgefälscht. Das Torschussverhältnis nach anfänglichem Defizit zur ersten Pause ausgeglichen.

Falls Andrea Brändli überhaupt in der Pause abkühlte, war sie schneller wieder warm, als ihr lieb sein konnte. Die Frauen-Nati ließ zu viele russische Gefahrensituationen zu, welche sie entschärfen musste. Aber Colin Mullers Team nutzte die Powerbreak zum Reset. Zwar musste Phoebe Stänz auf die Bank, doch Noemi Ryhner schaltete nach einem Bully blitzschnell, spurtete in Richtung russisches Tor und passte präzise zur ebenfalls blitzschnellen Alina Müller, auch im Jubel standen die Schweizerinnen den Russinnen jetzt in nichts mehr nach.

Russlands Nehmerqualitäten waren allerdings ebenbürtig: Die Sbornaja setzte nach dem Powerplay hartnäckig nach, und zur Spielmitte stellte Anna Shibanova mit einem Schlagschuss von der blauen Linie den alten Abstand wieder her (3:2). Die russischen Chancen in der Folge zahlreicher und gefährlicher. Den zweiten Nadelstich setzte in der 38. Minute Polina Bolgareva, als sie Andrea Brändli zum 4:2 tunnelte. Die Russinnen blieben trotz Schweizer Gegenwehr besser am Drücker. Ein Schweizer Puck landete nach Nachstochern zwar im Tor, zuvor war allerdings bereits abgepfiffen worden.

Der Schlussabschnitt bot mit einem frühen Powerplay eine Chance zum Anschluss, doch Polina Bolgareva belohnte ihren starken Unterzahlspurt mit ihrem dritten Tor. Im kurz darauffolgenden nächsten Powerplay ließ die Schweiz nichts anbrennen, konnte allerdings nichts Zählbares herausholen. Auch ein anschließender weiterer Schweizer Torjubel war nur vermeintlich.

Nach einem überharten Check gegen den Kopf von Alina Müller Powerplay #3 dieses Drittels für die Schweiz. Müller konnte zum Glück kurz darauf wieder aufs Eis, zog aber selbst eine Strafe. Nach ihrer nächsten Rückkehr zeigte sie die richtige Reaktion mit ihrem feinen Zuspiel auf Lara Stalder, deren Schuss Marina Sorokina mit dem Schoner abwehrte.

Die Russinnen spielten clever die Zeit herunter, und so blieb es beim 5:2. Vielleicht kann die Frauen-Nati aber die letzten zwei Minuten des Spiels mit einigen gut herausgespielten Chancen mit ins nächste Spiel nehmen. Dank des spielfreien Samstags besteht die Gelegenheit, an der heutigen Eröffnungsfeier teilzunehmen und den Kopf etwas freizubekommen. Die nächste Aufgabe wird mit den USA alles andere als einfacher, bietet aber dank der ohnehin bereits feststehenden Viertelfinalteilnahme eine weitere Gelegenheit, das eigene Spiel weiter zu optimieren.

Der Livestream beginnt am Sonntag um 14:00 mitteleuropäischer Zeit.

srf.ch
https://www.srf.ch/play/tv/-/video/beijing-2022-eishockey-frauen-vorrunde-schweiz-usa?urn=urn:swisstxt:video:srf:1741204

sportschau.de
https://www.sportschau.de/olympia/eishockey/videostream—olympia-live—eishockey-schweiz—usa-f-ab–uhr-100.html

zdf.de
https://www.zdf.de/sport/olympia/eishockey/eishockey-schweiz—usa-f-100.html

ROC – Schweiz: (2:1, 2:1, 1:0)

Tore:
1:0 (05:54) # 26 Yekaterina Dobrodoyeva (# 29 Alexandra Vafina, # 15 Valeria Pavlova)
1:1 (17:16) PP1 # 7 Lara Stalder (# 17 Lara Christen, # 25 Alina Müller)
2:1 (17:29) # 21 Polina Bolgareva (# 17 Fanuza Kadirova)
2:2 (26:57) SH1 # 25 Alina Müller (# 24 Noemi Ryhner)
3:2 (30:30) # 70 Anna Shibanova (# 12 Maria Pechnikova, # 42 Oxana Bratisheva)
4:2 (37:07) # 21 Polina Bolgareva (# 17 Fanuza Kadirova)
5:2 (41:39) SH1 #21 Polina Bolgareva

Strafminuten:
ROC 10, Schweiz 6

Bericht: Tim Sinzenich
Foto: Screenshot SRF

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