Österreichs U18 Damen gewinnen nach sensationeller Aufholjagd gegen Italien

Österreichs U18 Dameneishockey Nationalteam lag bei der 2024 IIHF Ice Hockey Women´s World Championship Division IA gegen Italien schon mit 0:3 zurück. Dann startete die ÖEHV-Auswahl eine starke Aufholjagd und gewann durch einen Treffer von Laura Nagy im Penaltyschießen noch mit 4:3. Weiter geht es am Dienstag um 16:00 Uhr gegen Japan.

Österreich startete in der Würtharena von Egna/Neumarkt vor über 450 Fans mit Torfrau Rosina Fichtinger und nach dem Auftakt-Sieg gegen Frankreich mit viel Selbstbewusstsein ins zweite WM-Match gegen die Gastgeberinnen aus Italien. Gleich von Beginn agierte die ÖEHV-Auswahl offensiv und setzte die Azzurri unter Druck, konnte jedoch ein frühes Überzahlspiel nicht zur Führung nützen. Auch im zweiten Powerplay hatte Rot-Weiß-Rot gute Chancen, aber Italiens Goalie Margherita Ostoni war nicht zu überwinden. Bei Fünf gegen Fünf auf dem Eis zeigten beide Teams ein flottes Spiel, im ersten Abschnitt gab es kaum Unterbrechungen. Dann überstand Österreich sein erstes Unterzahlspiel, Rosina Fichtinger strahlte im Tor Sicherheit und Ruhe aus.

Im zweiten Abschnitt erwischten die Italienerinnen einen Blitzstart und führten 1:0. Manuela Heidenberger überraschte Torfrau Rosina Fichtinger nach genau 53 Sekunden aus spitzem Winkel im kurzen Eck (21.). In einem danach folgenden Überzahlspiel erhöhten die Gastgeberinnen durch Matilde Fantin auf 2:0 (27.). Im Gegenzug hatten die Österreicherinnen Pech: Serena Unger zimmerte zunächst den Puck an die Stange, den Rebound brachte Isabel Friess nicht im leeren Tor unter. Italien nützte die Chancen hingegen eiskalt aus. Erneut war es Matilde Fantin, die kurz nach Ablauf eines Powerplays zum 3:0 traf (34.). Kurz vor Ende des zweiten Drittels waren die Österreicherinnen ergebnistechnisch endlich auch im Spiel, Hanna Danninger zog 25 Sekunden vor der Sirene in Überzahl zum 1:3 ab (40.).

Starke Aufholjagd im Schlussabschnitt

Im Schlussdrittel hatte Vanessa Picka den Anschlusstreffer auf dem Schläger, sie scheiterte aus kurzer Distanz an Ostoni. Das Team von Head Coach Mario Bellina drückte nun auf den zweiten Treffer, aber Italiens Defensive stand im Verbund mit Torfrau Ostoni gut. Erst eine Überzahl brachte den heißersehnten Anschlusstreffer: Artemis Tekin drückte die Scheibe aus spitzem Winkel energisch zum 2:3 über die Linie (52.). Nun war Crunchtime angesagt: Österreich ging auf den Ausgleich, Italien verteidigte mit allen Mitteln. Eineinhalb Minuten vor dem Ende traf Gloria Henek im nächsten Powerplay mit einem schönen Schuss zum 3:3-Ausgleich (59.) und brachte Rot-Weiß-Rot in die Overtime. Dort fiel kein Treffer, die Party musste im Penaltyschießen entschieden werden. Laura Nagy traf als einzige Spielerin beider Teams und sicherte Österreich noch den 4:3-Sieg und den Zusatzpunkt. Weiter geht es am Dienstag um 16:00 Uhr gegen Japan.

Head Coach Mario Bellina war nach dem zweiten Sieg mit seinem Team zufrieden: „Wir sind heute mit einer anderen Strategie ins Match gegangen, wir haben versucht, Italiens Spielmacherin Matilde Fantin aus dem Spiel zu nehmen, das ist uns über weite Strecken in den ersten beiden Dritteln gelungen, trotzdem hat sie zwei Tore geschossen, das zeigt wie stark diese Spielerin ist. Italien lebt von zwei, drei guten Spielerinnen, das haben wir ganz gut kontrolliert. Wichtig war, dass wir das 1:3 geschossen haben. Ein Spielstand, bei dem im Eishockey oft noch Partien gedreht werden. Wir haben dann noch ein Drittel offen gehabt und in der Kabine mit den Mädels gesprochen, dass sie wegen dem freien Montag alles auf dem Eis lassen können. Wir haben nichts mehr zu verlieren, wir müssen Gas geben, wir brauchen jetzt ein Tor. Zehn Minuten vor dem Ende habe ich den Mädels gesagt, wir haben noch jeweils fünf Minuten für ein Tor. Wir haben dann viele Chancen kreiert, haben hart auf das Tor gespielt. Wir haben dann durch schöne Spielzüge die Tore geschossen, das war eine große Freude im letzten Drittel. In der Overtime haben wir dann sehr clever gespielt, obwohl wir gleich zu Beginn eine blöde Strafe ausgefasst haben. Shootout ist immer ein bisschen eine Gambler-Partie, letztendlich ist es ein einfach unheimlich wichtiger Sieg!“

06. Jänner 2024 – 12. Jänner 2024, Neumarkt/Egna (ITA)
Teilnehmer: Japan, Italien, Frankreich, Ungarn, Österreich, Dänemark

Italien vs. Österreich 3:4 n.P. (0:0,3:1,0:2,0:0,0:1)
So., 07. Jänner 2024, 16:00 Uhr
Torschützinnen Italien: Manuela Heidenberger (21.), Matilde Fantin (27./PP1, 34.)
Torschützinnen Österreich: Hanna Danninger (40./PP1), Artemis Tekin (52./PP1), Gloria Henek (59./PP1) – Laura Nagy entscheidender Penalty

Weitere Spiele:

Japan vs. Österreich
Di., 09. Jänner 2024, 16:00 Uhr

Ungarn vs. Österreich
Mi., 10. Jänner 2024, 12:30 Uhr

Österreich vs. Dänemark
Fr., 12. Jänner 2024, 12:30 Uhr 

Bereits gespielt:

Österreich vs. Frankreich 2:1 (1:0, 0:0, 1:1)
Sa., 06. Jänner 2024, 12:30 Uhr
Torschützinnen Österreich: Isabel Friess (19.), Anna Billa (47.)
Torschützin Frankreich: Armelle Chabert (48.)

Aktuelle Tabelle der IIHF

Bericht: PM ÖEHV
Foto (Archivbild 06.09.2022): Wolfgang Handler