ÖEHV-Jahresrückblick: Österreich schreibt WM-Geschichte(n)
Begonnen hat das Jahr 2024 mit einem Treffer. Einem historischen Treffer. Theresa Schafzahl erzielte am 3. Jänner für Boston das erste Tor in der neu geschaffenen Professional Women´s Hockey League. „Es ist auf jeden Fall cool“, befand die damals noch 23-Jährige.
Seit dieser Saison geigen zwei heimische Aushängeschilder in der wohl besten Damen-Liga der Welt. Am 11. Juni wurde Anna Meixner von Ottawa an Position 32 gedraftet und schaffte im November den Sprung in den Kader. Erst vor wenigen Tagen standen sich Schafzahl und Meixner auch erstmals in der PWHL gegenüber, am 19. Dezember erzielte „Meixi“ schließlich ihr erstes Tor für Ottawa Charge in der PWHL.
U18-Nationalteams holen Rang vier und Bronze
Anfang Jänner beendeten die U18-Damen die WM Division IA im italienischen Egna nach insgesamt drei Siegen, je einer davon in der Overtime, bzw. im Penaltyschießen, und zwei Niederlagen, davon eine nach Penaltyschießen, auf Rang 4. Ab 5. Jänner 2025 trifft das Team bei der U18 WM Division IA in Budapest (HUN) auf Italien, Deutschland, Norwegen, Frankreich und Ungarn.
Kurz nach den Damen ging es für die U16-Herren zum 3×3-Turnier bei den Youth Olympic Games nach Gangwon (KOR), wo man knapp an einer Medaille vorbeischrammte.
Bronze wurde es dafür für die U18-Herren bei der WM Division IA im April in Frederikshavn (DEN). Im Turnierverlauf setzte man sich gegen Japan, Ungarn (nach Penaltyschießen) und Dänemark durch, musste sich lediglich Deutschland und der Ukraine geschlagen geben.
Für Aufsehen sorgten im Dezember die U20-Herren, denen am Ende ein Tor zum Aufstieg in die Top Division fehlte. Nach Siegen über Frankreich, Norwegen, Slowenien und Ungarn musste man sich im letzten Spiel Dänemark 4:5 geschlagen geben. Ein Unentschieden hätte den Turniersieg und Aufstieg bedeutet. „Das Team hat die ganze WM über super performt und hätte sich den Titel verdient. Ich bin sehr stolz auf das Team und den gesamten Coaching Staff. Österreich wurde hier großartig vertreten“, bilanzierte danach Sportdirektor Roger Bader, der sieben Monate zuvor mit dem A-Team historisches schaffte.
WM 2024: Rekordaufholjagd gegen Kanada
Nach einer am Ende recht klaren 1:5-Niederlage zum Auftakt gegen Dänemark spielte sich Österreich in Prag (CZE) in die Herzen der internationalen Eishockey-Fans. Die Schweiz brachte man beim 5:6 an den Rand einer Niederlage, gegen Kanada holte man im Schlussdrittel einen 1:6-Rückstand auf und spielte sich in die Verlängerung – die fünf Tore im letzten Drittel bedeuteten auch WM-Rekord! Das war das größte Comeback in der 87-jährigen Geschichte der Eishockey-WM, verlautbarte der internationale Eishockey-Verband IIHF. Olympiasieger Finnland wurde nur zwei Tage darauf dank des Treffers von Benjamin Baumgartner 0,2 Sekunden vor der Schlusssirene 3:2 bezwungen. Mit dem 4:1 über Norwegen fixierte man zusätzlich vorzeitig den Klassenerhalt und belegte am Ende Rang 10, die beste Platzierung seit der WM 2003 in Finnland.
In seinem Sport-Jahresrückblick hat der ORF dieser historischen WM einen ausführlichen Beitrag gewidmet – Direktlink zum Beitrag auf on.orf.at
Rekordkulisse in Klagenfurt
Von 21. – 27. April beheimatete Klagenfurt die 2024 IIHF Ice Hockey Women´s World Championship Division IA. Im letzten Spiel gegen die Niederlande stellte man mit 2.385 Zuseherinnen und Zusehern einen neuen Rekord bei einem Damen-Länderspiel in Österreich auf. Anna Meixner & Co. spielten insgesamt ein starkes Turnier, mussten allerdings gegen Ungarn (nach Penaltyschießen), Frankreich und Norwegen knappe Niederlagen einstecken. Nach Siegen über Südkorea und die Niederlande belegte man bei dem Heimturnier Platz 4.
Para-Nationalteam holt Bronze in Thailand
Bei der Para-WM Gruppe C in Bangkok spielte Österreich seine Favoritenrolle gegen Australien zweimal perfekt aus. Gegen Turnierfavorit Finnland und Gastgeber Thailand, das in den vergangenen zwei Jahren viel ins Para-Eishockey investiert hat, musste man zwei klare Niederlagen hinnehmen. Nachdem man Australien bereits in der Gruppenphase mit 15:0 in die Schranken wies, präsentierte man sich auch im Spiel um Platz 3 gegen die Mannen aus Down Under mit 9:0 souverän.
Neue Generation zeigt auf
In der Saison 2023/2024 schaffte Marco Rossi bei Minnesota Wild seinen endgültigen Durchbruch in der NHL. In der laufenden Meisterschaft hält der Vorarlberger nach 34 Spielen bei 12 Toren und 15 Assists. Nach 18 Toren und 24 Assists, inkl. Playoff, bei den Grand Rapids Griffins in der AHL wurde Marco Kasper im Herbst vom Farmteam ins NHL-Team der Detroit Red Wings hochgezogen, nachdem man dort einige Verletzte zu beklagen hatte. Am 15. November erzielte Kasper gegen die Anaheim Mighty Ducks sein erstes NHL-Tor.
Kurz vor seinem möglichen Debüt in der besten Liga der Welt verletzte sich David Reinbacher in einem Testspiel seiner Montreal Canadiens gegen die Toronto Maple Leafs am Knie und arbeitet seither an seinem Comeback.
Mit Meisterehren ging es vergangene Saison für Vinzenz Rohrer in die Sommerpause. Gleich in seiner ersten Saison bei den ZSC Lions in der Schweiz, holte der 20-Jährige den Titel. Rohrer avancierte in der letzten Saison mit seiner unbekümmerten und aggressiven Spielweise zum Publikumsliebling bei den Fans der Löwen. Sollte die NHL nicht früher rufen, 2022 sicherten sich die Canadiens im Draft die Rechte an dem Stürmer, ist Rohrer in der Saison 2025/2026 weiterhin fix in Zürich engagiert.
Drei weitere Österreicher stehen zudem in der Auslage: Gregor Biber und Vasily Zelenov wurden Ende Juni von Utah (Biber) bzw. Buffalo (Zelenov) gedraftet und spielten zuletzt eine starke U20-WM in Bled (SLO). Wie auch Torhüter Benedikt Oschgan, der im Sommer von den Steinbach Black Wings Linz zum schwedischen Topklub Växjö Lakers wechselte und dort bereits Champions Hockey League-Luft schnuppern durfte.
Neue Damenliga startet durch
Zum Ende der Damen Heim-WM wurde die win2day Austrian Women´s Hockey League aus der Taufe gehoben, für die man mit dem ÖEHV, der HIHF (Hungarian Ice Hockey Federation), der win2day ICE Hockey League sowie win2day vier wesentliche Stakeholder im europäischen Eishockey an einen Tisch bringen konnte. win2day übernahm das Titelsponsoring und weitete damit sein Engagement im Fraueneishockey aus.
Unter dem Equal Play Day-Gedanken ist das Engagement von win2day langfristig angelegt und spielt in der Ausrollung und Entwicklung der Liga eine wesentliche Rolle. Ziel ist es, das allgemeine Interesse am Fraueneishockey zu steigern und mehr Frauen zum Eishockeysport zu bringen, durch eine Verbesserung der Ausbildung mehr Spielerinnen für die jeweiligen Nationalteams zur Verfügung zu stellen und mehr Topspiele auf Topniveau bieten zu können.
Bewährte und neue Partnerschaften
Win2day ist aus dem österreichischen Eishockey und bei den heimischen Nationalteams nicht wegzudenken. Auch bei der Damen WM Division IA in Klagenfurt trat win2day als Hauptsponsor auf. Erst vergangenen Mai wurde die erfolgreiche Partnerschaft verlängert.
Mit dem ORF hat man auch in Zukunft einen der wichtigsten Partner weiterhin mit an Bord, der auch in Zukunft ausgewählte Spiele der Nationalteams ins perfekte Bild rücken wird.
Mit Opel & Beyschlag konnte man auch die erfolgreiche und gute Zusammenarbeit in Sachen Mobilitätspartner verlängern.
Mit RED+ hat man in Sachen Livestreaming einen neuen Kooperations-Partner, der seit Beginn der Saison 2024/2025 sämtliche vom ÖEHV organisierten Ligen im Frauen-, Männer-, Para- und Nachwuchsbereich streamt.
Im Herbst wurden umfassende Medien-Partnerschaften mit Radio 88.6 und krone.at geschlossen. 88.6 wird nicht nur die Spiele der Nationalteams promoten, sondern vor allem die Heimspiele in einen Rock-Tempel verwandeln. Bei sämtlichen Heimspielen des Damen- und Herren-Nationalteams sorgt ein 88.6-DJ für die richtige Stimmung in der Halle. Mario Batka, Livereporter bei 88.6, wird bei ausgewählten Spielen unsere Stars in seiner unverkennbaren Art vor das Mikro holen.
Die Österreich-Spiele bei der U20-WM der Herren fanden im Dezember auf krone.at eine breitenwirksame Heimat. Diese Partnerschaft, die schon im November-Break der IIHF bei den Nachwuchsteams und beim Damen A-Team gestartet wurde, soll sich nicht nur auf die WM beschränken, sondern auch bei künftigen Ereignissen zum Zug kommen.
Präsidium im Amt bestätigt
Bei der 79. Generalversammlung des Österreichischen Eishockeyverbandes am 22. Juni 2024 in Villach, wurde das bestehende Präsidium um Präsident Dr. Klaus Hartmann mit klarer Mehrheit im Amt bestätigt und für weitere vier Jahre wiedergewählt. Nachdem der Start des Präsidiums im Sommer 2020 zunächst noch geprägt war von der COVID19-Pandemie, machte man sich rasch daran die damals gesetzten Wahlversprechen umzusetzen. Mit der Kaderregelung neu, dem neuen Ausbildungskosten-Entschädigungssystem, der Rückführung der Nachwuchsligen in die Verantwortung des ÖEHV, dem Launch der hauseigenen OTT-Plattform, der geschaffenen Position des Ausbildungs- und Entwicklungsleiter Nachwuchs, dem neuen Ausbildungskonzept „Rot-Weiß-Rote Faden“ und allen voran den sportlichen Erfolgen, fiel das Resümee über die erste Amtsperiode entsprechend positiv aus.
Für die kommenden vier Jahre hat man sich zum Ziel gesetzt, das Erreichte zu schärfen, einen Head of Goalkeeper-Development zu implementieren und im Marketing und Sponsoring die Einnahmen zu steigern.
Bericht: PM ÖEHV
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