Niederlage gegen Deutschland.

Die WM-Kampagne der Schweizerinnen führte heute nach Füssen für ein Vorbereitungsspiel gegen die Erzrivalinnen. Dank einem Treffer von Ronja Hark in der Overtime konnten die Gastgeberinnen ihre 4 Jahre lange Durststrecke gegen die Eisgenossinnen beenden. So lange gab es nämlich keinen Sieg mehr gegen die Schweizerinnen. Diese wussten in der regulären Spielzeit die deutschen Führungen zweimal durch Sinja Leemann und Alina Marti auszugleichen.

Die Schweiz, gegen Mittag in Füssen angekommen, wurde am Start um 15 Uhr kalt erwischt. Die viel präsenteren Erzrivalinnen drückten auf’s Tempo und erarbeiteten sich gleich zu Beginn 2, 3 Chancen gegen das Tor von Schweizer Meisterin Saskia Maurer, welche dann in der 3. Minute bereits von Erfolg gekrönt wurden. Strobel lenkte im Slot einen Schuss von Feldmeier zur Führung ab.
Das war dann zum Glück der Weckruf für die Eisgenossinnen, welche über den Verlauf des Drittels das Momentum zurückholen konnten, jedoch immer an Hemmerle im Tor der Deutschen scheiterten. Den Rückstand nahm die Truppe von Colin Muller mit in die Pause.

In die zweite Pause nahmen sie dann einen unentschiedenen Spielstand. In der 28. Minute liess Alina Martin nicht locker und konnte den Puck in der rechten Ecke erkämpfen. Sinja Leemann schlich sich an den weiten Pfosten – 1:1. Beide Teams hatten noch je ein Powerplay, blieben aber erfolglos.

Das dritte Drittel begann wie das erste, mit einem Chancenplus für Deutschland. Doch Saskia Maurer war stets auf dem Posten ausser in der verhängnisvollen 47. Minute wo sie bei einem Distanzschuss die Flugbahn der Scheibe verschätzte und den Puck knapp nicht fangen konnte. Ärgerlich für die sonst tadellose Bernerin. Doch ihre Teamkolleginnen standen zusammen und stemmten sich gegen den Rückstand bis das Spiel wieder ausgeglichen war. Sinja Leemann über den linken Flügel bis tief ins deutsche Drittel, ihren Schuss konnte Hemmerle nur nach vorne abprallen lassen wo Alina Marti heranflog und den Puck ins Kreuz schoss.

So musste einmal mehr eine Extraschicht eingelegt werden in der Arena zu Füssen. Diese endete mit dem ersten Sieg Deutschland über die Schweiz in 4 (!) Jahren. Hark schnitt nach der blauen Linie quer ins Schweizer Drittel und nutzte den Screen ihrer Kollegin und der Schweizer Verteidigerin zum Siegtreffer.

Pech für Goaliecoach Simon Theiler, welcher sein 200. Länderspiel feierte. Oder eben, ein bisschen weniger.

Morgen schon fährt das Schweizer Team weiter nach dem tschechischen Pisek, wo sie ihre Vorbereitung fortführen und am Sonntag, wieder um 15 Uhr, auf Schweden treffen.

Deutschland – Schweiz 3:2 nV (1:0, 0:1, 1:1, 1:0)

Füssen, GER / Arena –  150 Zuschauende – SR. n/a

Tore: 3. Strobel (Feldmeier, Christof) 1:0. 28. Leemann (Marti) 1:1. 47. Strobel (Nix) 2:1. 55. Marti (Leemann) 2:2. 64. Hark 3:2.

Strafen: 2 x 2 Minuten gegen die Schweiz, 2 x 2 Minuten gegen Deutschland.

Schweiz: Maurer (Brändli); Christen, Mériguet, Wetli, Bächler, Vallario, Sigrist, Rossel, Gaberell; Leemann, Balzer, Marti, Schaefer, Ryhner, Zimmermann, Frey, Rüedi, Quennec, Enzler, Stalder.

Bemerkungen: Schweiz ohne Wagner (überzählig), Wey, Herzig (geschont) und Alina Müller (PWHL). Best Player Schweiz: -. Schussverhältnis: 31:32 gegen die Schweiz. Vor dem Spiel Goalietrainer Simon Theiler für 200 Länderspiele geehrt.

Bericht: Michael Fischer / frauennati.ch
Foto: Tim Sinzenich