Mad Dogs Frauen ringen Memmingen auswärts drei Punkte ab
Reichte eine gute Defensivleistung am Samstag in einem bis ins letzte Drittel offenen Spiel nur zu einer 0:3-Niederlage, legten die Mad Dogs Mannheim Frauen gegen die ECDC Memmingen Frauen am Sonntag auch in der Offensive zu und erkämpften sich mit einer auf allen Positionen engagierten Teamleistung einen 2:4-Auswärtssieg und damit wichtige Punkte in der Fraueneishockey-Bundesliga DFEL.
Gerade einmal 16 Sekunden war die Samstagspartie alt, als Mannheim eine Unterzahl überstehen musste, was schadlos gelang. In der Folge verstanden es beide Teams, ihre Tore gut abzuschirmen. Das erste Powerplay für die Mad Dogs Frauen brachte die 9. Minute, Memmingen verteidigte über weite Strecken die eigene Zone gut. Eine gute Minute später schlug das Powerplay-Pendel wieder in die andere Richtung, und die Gastgeberinnen nahmen Jessica Ekrts Tor über einige Male unter Beschuss. konnten aber nicht scoren. Memmingen wurde gefährlicher und hatte ein Chancenplus, Mannheim setzte mit zwei abgefälschten Versuchen seinerseits Akzente. Tore fielen dennoch keine.
Die erste Minute im zweiten Drittel gehörte Mannheim ehe Memmingen gleichzog. Das Spiel jetzt schneller und offensiver, bis zur 33. Minute ohne Strafen, ehe es in die dritte Mannheimer Unterzahl ging, in der die Gastgeberinnen ihr bislang gefährlichstes Powerplay zeigten. Zwei Minuten vor Ablauf musste eine Memmingerin auf der Bank Platz nehmen. Nach wie vor aber in Sachen Fangquote für beide Torhüterinnen und Penalty Killing für beide Teams 100%, also 0:0. Daran änderte auch Memmingens bisher vielleicht gefährlichste Chance nichts. In der Folge wurde es ruppiger, und es setzte für Mannheim eine 2+2- und kurz darauf auf beiden Seiten eine 2-Minuten-Strafe.
Im letzten Drittel konnten sich die ECDC-Frauen dann doch durchsetzen. Erst Andrea Lanzl im noch aus dem vorherigen Abschnitt resultierenden Powerplay (42.), Carina Strobel und Marina Swikull erhöhten im 2-Minuten-Takt auf den 3:0-Endstand.
Mit einem Plus an Torschüssen startete Memmingen in den Sonntag und hatte in der 4. Minute die erste einfache Überzahlgelegenheit, nach einer knappen Minute gleich doppelt, konnte aber daraus kein Kapital schlagen. Stattdessen schlug in der 8. Minute nicht nur Hanna Amort mit einem strammen Distanzschuss zu, nur neun Sekunden später nutzte Yvette Reichelt den Rebound nach Schuss von Lucia Schmitz auf Memmingens Torhüterin Lilly Uhrmann.
Der Doppelschlag weckte auch die Memminger Lebensgeister: Nicola Eisenschmid verkürzte kurz darauf aus spitzerem Winkel (11.). Die Gastgeberinnen konnten ein weiteres Powerplay nicht zum Ausgleich nutzen. Noch gut drei Minuten waren zu spielen, als Xenia Merkle einen Memminger Schuss an der blauen Linie abfing und beherzt aufs Tor schoss, wo Hunter Barnett zum 1:3 abfälschte. Die Hausherrinnen drückten auf den Anschluss. In der 19. Minute traf Anne Bartsch das Gestänge nach Mannheimer Scheibenverlust.
Nach der ersten Drittelpause nahm Nationaltorhüterin Sandra Abstreiter Platz zwischen den ECDC-Pfosten. Ein Powerplay wurde Mannheim in der 23. Minute zugesprochen, welches auf den Spielstand keinen Einfluss nahm. Dafür aber ein präziser Weitschuss in der 29. Minute von Hunter Barnett auf Adela Juzkova, die auf 1:4 erhöhte. Genau zur Spielmitte stellte Anne Bartsch den alten Abstand wieder her. Eine Mannheimer Unterzahl bot die Gelegenheit, weiter zu den Gästen aufzuschließen, doch die Mad Dogs-Defensive stemmte sich gegen gefährliche Schüsse. In der Folge drückten beide Teams bis zur letzten Sekunde des Mittelabschnitts auf weitere Tore und verlangten der gegnerischen Defensive einiges ab.
Im Schlussdrittel rannte Memmingen immer wieder gegen den Rückstand, an, die Mad Dogs setzten sich nicht nur erfolgreich zur Wehr, sondern ihrerseits Nadelstiche. Auch in einer letzten Unterzahl in der 53. Minute hielt die Mad Dogs-Defensive das Penalty Killing am Sonntag auf 100 %. Die Gastgeberinnen mussten in der Folge weiter aufmachen und erspielten sich Druckphasen, die sich mit Konterchancen für die Mad Dogs Frauen abwechselten, zum Beispiel einem Alleingang von Abby Davies (56.).
Noch zwei Minuten und sieben Sekunden standen auf der Uhr, als Memmingens Coach Waldemar Dietrich Torhüterin Abstreiter zugunsten einer weiteren Feldspielerin vom Eis nahm. Fast sinnbildlich lief schon seit einigen Minuten Pink Floyds Klassiker „Another Brick In The Wall“, und die Mannheimer Defensiv-Mauer erwies sich in diesem letzten Drittel als unüberwindbar für die Gastgeberinnen. Um wenige Zentimeter verfehlte Yvette Reichelt noch das leere ECDC-Tor. Als die Schlusssirene ertönte, wurden noch kurz Unstimmigkeiten geklärt, ehe Ruhe auf dem Eis einkehrte.
Mit drei Punkten kehren die Mad Dogs Frauen vom Memminger Hühnerberg nach Mannheim zurück und haben nicht nur wieder einen Playoff-Platz inne, sondern wichtige Punkte gesammelt. Fast noch wichtiger könnte wiegen, dass die Offensive nach einer langen torlosen und noch längeren torlosen Zeit wieder traf, und dies in unterschiedlicher Besetzung.
28.10.2023 ECDC Memmingen Indians Frauen –Mad Dogs Mannheim Frauen (0:0, 0:0, 3:0)
Tore:
1:0 (41:07) PP1 # 15 Andrea Lanzl (# 11 Nicola Eisenschmid, # 18 Marina Swikull)
2:0 (43:26) # 13 Carina Strobel (# 11 Nicola Eisenschmid, # 10 Katharina Häckelsmiller)
3:0 (45:01) # 18 Marina Swikull (#10 Katharina Häckelsmiller, # 67 Jule Schiefer)
Strafminuten:
Memmingen 8, Mannheim 14
29.10.2023 ECDC Memmingen Indians Frauen –Mad Dogs Mannheim Frauen 2:4 (1:3, 1:1, 0:0)
Tore:
0:1 (07:47) # 16 Hanna Amort (# 18 Abby Davies)
0:2 (07:56) # 5 Yvette Reichelt (# 3 Lucia Schmitz)
1:2 (09:04) # 11 Nicola Eisenschmid (# 8 Ronja Hark)
1:3 (16:38) # 55 Hunter Barnett (# 25 Xenia Merkle)
1:4 (29:09) # 24 Adela Juzkova
2:4 (30:01) # 71 Anne Bartsch (# 67 Jule Schiefer)
Strafminuten:
Memmingen 2, Mannheim 10
Bericht: PM Mad Dogs Mannheim Frauen
Foto: Jürgen Merkle
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