Frauen-Nationalmannschaft WM-Rückblick: Mit Team-Zusammenhalt ins Viertelfinale
Die deutsche Frauen-Nationalmannschaft blickt auf ein tolles Ergebnis bei der 2023 IIHF Frauen Eishockey-Weltmeisterschaft zurück. Ein geschlossener Teamauftritt und eine ganz besondere Stimmung waren es, was die Mannschaft von Frauen-Bundestrainer Thomas Schädler auf ihrer WM-Reise ausmachte. Ziel erreicht, denn sie trug die Mannschaft bis hin ins WM-Viertelfinale. Dort stemmten sich die DEB-Frauen gegen eine Niederlage und boten den favorisierten US-Amerikanerinnen ordentlich Paroli. Nach den späteren Platzierungsspielen stand fest – die DEB-Auswahl platziert sich final auf der achten Position.
Die Vorbereitung in Füssen und Barrie
Mit 17 Spielerinnen startete die DEB-Auswahl Ende März in eine kurze Vorbereitung am Bundesstützpunkt Füssen. Sandra Abstreiter (Providence College), Nina Jobst-Smith (University of Minnesota/Duluth), Luisa und Lilli Welcke (Maine University) sowie Svenja Voigt (St. Cloud University) und Nina Christof (Rensselaer Polytechnic Institute) komplettierten den WM-Kader auf kanadischem Boden, als die DEB-Frauen in Barrie ihre Vorbereitung fortführten.
In zwei Testspielen bewies die Mannschaft, dass mit ihr bei der WM zu rechnen ist. Mit einer knappen 0:2-Niederlage startete die DEB-Auswahl am 31. März gegen die Schweiz – einer Nation, die sich bei Weltmeisterschaften schon jahrelang in der topbesetzten Gruppe A platziert. Gegen den direkten Gruppengegner Ungarn erarbeitete sich die DEB-Auswahl zwei Tage später mit ihrem ersten Saisonerfolg Selbstvertrauen – Sonja Weidenfelder erzielte beim 1:0-Erfolg den goldenen Treffer. Einziger Wehrmutstropfen der Vorbereitung: Lilli Welcke verletzte sich bereits im Testspiel gegen die Schweiz. Die Untersuchungen ergaben bei der 20-Jährigen eine Unterkörperverletzung, die ihr WM-Aus bereits vor dem Start bestätigte. Für sie rückte Jule Schiefer vom ERC Ingolstadt in den Kader.
Neun Punkte aus vier WM-Spielen
Direkt im ersten WM-Spiel überraschte die deutsche Mannschaft gegen favorisierte Schwedinnen. „Heute hat einfach alles gepasst“, konstatierte Doppeltorschützin Celina Haider nach dem 6:2-Erfolg. Es war ein Start nach Maß, der der ohnehin schon guten Stimmung in der gesamten Mannschaft weiterhin Auftrieb gab. Am Folgetag ging das deutsche Team erneut als „Underdog“ in die Partie gegen die Finninnen. Am Ende verlor die DEB-Auswahl mit 0:3, bot jedoch mit viel Leidenschaft und Willen den Skandinavierinnen ordentlich Paroli.
Für den nächsten Gegner – die bis dato punktlosen Französinnen – ging es im Spiel gegen die deutsche Mannschaft um alles oder nichts, wenn sie noch eine Chance auf den Klassenerhalt haben wollten. Dementsprechend trat der Landesnachbar auch auf und entwickelte sich zu einem sehr unangenehmen Gegner. Letztlich legten Celina Haider und Nicola Eisenschmid mit ihren Toren den Grundstein zum Erfolg. Eine geschlossene Mannschaftsleistung und ein weiteres Tor von Nina Jobst-Smith bestätigten den zweiten Erfolg der Vorrunde.
Trotz zweier Siege aus drei Spielen fehlte der DEB-Auswahl noch ein Punkt zum sicheren Klassenerhalt. Im finalen Vorrundenspiel gegen die Ungarinnen gelang der deutschen Mannschaft erneut ein starkes Auftaktdrittel, in dem die Tore von Ronja Hark und Nicola Eisenschmid für einen 2:0-Vorsprung sorgten. Die Ungarinnen verkürzten früh im Mittelabschnitt auf 2:1, konnten den Sieg der deutschen Mannschaft aber nicht mehr gefährden. Die DEB-Auswahl feierte mit 9 aus möglichen 12 Punkten einen starken zweiten Platz in der Gruppe B hinter den Finninnen.
Das Viertelfinalspiel gegen die USA und das Platzierungsspiel gegen Finnland
Nach dem Viertelfinalspiel gegen die USA, erhielt das DEB-Team insbesondere vom favorisierten Gegner viel Lob und Respekt. Mit 0:3 verlor das Team von Frauen-Bundestrainer Thomas Schädler zwar die Partie gegen die späteren Weltmeisterinnen, gewann aber bei den Zuschauern viele Sympathien für ihren leidenschaftlichen Auftritt. Nie zuvor hatte eine deutsche Frauen-Nationalmannschaft ein besseres Ergebnis bei einer WM gegen die US-Amerikanerinnen erzielt.
Das folgende Platzierungsspiel gegen Finnland gestaltete die DEB-Auswahl im ersten Drittel ausgeglichen – konnte sogar durch Sonja Weidenfelder in Führung gehen, ehe die Finninnen kurz vor der Drittelsirene den Ausgleich erzielten. Ab dem Mittelabschnitt waren es dann aber die Kräfte, die der deutschen Mannschaft für eine Überraschung gegen die starken Finninnen fehlten. Resi Wagner glich einen 1:2-Rückstand noch aus, in der Folge erzielten die Skandinavierinnen jedoch sechs weitere Treffer, um am Ende das Spiel mit 8:2 zu gewinnen.
Die Enttäuschung über das Ergebnis, welches überhaupt nicht die WM-Leistung der Mannschaft widerspiegelte, war den deutschen Spielerinnen in den nächsten Stunden deutlich anzusehen. Doch mit ein wenig Abstand zum verlorenen Spiel war es die Freude über die tolle WM-Leistung, die bei den Spielerinnen überwog. „Natürlich ist die Enttäuschung gerade groß und die Niederlage ein bisschen zu hoch ausgefallen, aber im Endeffekt können wir sehr stolz auf unsere WM-Leistung sein.“ erklärte Assistenzkapitänin Laura Kluge treffend.
Auf dem Weg in die richtige Richtung
Nach dem Viertelfinaleinzug erklärte DEB-Sportdirektor Christian Künast bereits: „Das ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung und tut dem Frauen-Eishockey sehr gut“. Auch Frauen-Bundestrainer Thomas Schädler zeigte sich sehr zufrieden mit der WM-Leistung der deutschen Mannschaft: „Wir können stolz sein auf das, was wir bei dieser WM erreicht haben. Mit drei Vorrunden-Siegen und dem guten Viertelfinal-Spiel gegen die USA können wir mehr als zufrieden sein“, sagte der 52-Jährige nach dem verlorenen Platzierungsspiel. „Ich ziehe ein sehr positives WM-Fazit und wir nehmen die positiven Eindrücke mit in die Zukunft.“ Die Spielerinnen erwähnten den Zusammenhalt und die gute Stimmung im gesamten Team als Schlüssel zum Erfolg. „Wir hatten einige gute Spiele bei dieser WM und haben definitiv gezeigt, dass wir auf dem Weg in die richtige Richtung sind“, erklärte Laura Kluge abschließend.
Bericht: PM DEB
Foto: Archivbild Basel, 17.12.2021 (Tim Sinzenich)
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