Die Schweiz verliert gegen die USA zum Start des WEHT in Finnland

Die Schweiz verliert gegen die mit 9 Stammspielerinnen und einer Auswahl der besten Collegespielerinnen angereisten US-Amerikanerinnen (erwartungsgemäss) mit 2:6. Dabei gelingt den Eisgenossinnen aber, das Spiel resultatmässig bis zur Hälfte des Spiels ausgeglichen zu halten und sogar noch on top, 2 Tore zu schiessen! Das gelang in 34 Jahren nicht mehr gegen diese Auswahl.

Andrea Brändli stoppte 58 der 64 Schüsse auf ihr Gehäuse zum Teil mirakulös. Trotzdem liess sie sich in der 7. Minute von einem Pass von hinter der Grundlinie düpieren. Der Puck sprang von ihrem Stock ins Tor. Das dies nur ein Ausrutscher war bewies sie kurze Zeit später als sie einen Direktschuss einer Amerikanerin nach einem Querpass mit dem Fanghandschuh aus der Ecke holte.

Und es kam für die Schweizerinnen noch besser. Nicole Vallario stocherte in der Mitte der offensiven Zone erfolgreich nach einer Scheibe und nutzte den Screen von Alina Marty für den Ausgleichstreffer. Herrlich wie die Tessinerin den Puck aus der Hüfte schlenzte. Dieses Tor, notabene bei 5 gegen 5 Felspielerinnen oder das erste in über 13 Jahren (!) bei numerischem Gleichstand verlieh den Schweizerinnen Flügel und stutzte die stolzen Amerikanerinnen zurück.

Zumindest eine Zeit lang. Genauer bis in die Hälfte des Spiels als dann der konstante Druck doch zu gross wurde und die Schweizer Verteidigerin im unglücklichsten Moment zu Fall kam was Matthews eiskalt nutzte und zur neuerlichen Führung einschiessen konnte. Und nur 90 Sekunden später war es Huber, welche nochmals erhöhen konnte. Danach setzten die überlegenen Amerikanerinnen zur Kür an und liessen den Schweizerinnen nicht mehr viel Platz. Auch das erste Powerplay verwerteten sie sehenswert, sei es im Pass oder der Direktabnahme Murphys, welcher haargenau passte.

Im letzten Drittel erholten sich die Schweizerinnen allmählich und kamen sogar zur Hälfte aller Schüsse in der Partie. Einer davon kam von Lena Marie Lutz, welche nach einer schönen Passstafette vor dem Tor direkt zum zweiten Treffer einschoss. Und was nur wenige im Stadion wussten, dieser zweite Treffer hatte schon fast historischen Charakter, schoss die Schweizer Nati doch in mittlerweilen 19 Vergleichen erst einmal mehr als ein Tor gegen die USA. Um exakt zu sein beim allerersten Aufeinandertreffen am 19. März 1990. Damals verloren die Eisgenossinnen mit 3:16 (!) im allerersten WM-Spiel einer Schweizer Frauenauswahl überhaupt.

So gesehen schmerzt die Niederlage gegen die starken Amerikanerinnen nur noch halb so fest.

Für Wehklagen bleibt keine Zeit, denn morgen schon warten die Finninnen aus die Schweizerinnen. Anspiel ist um 19:00 Uhr in Tampere. Danach geht es gleich weiter in der Rangierungsrunde mit 2 Spielen Samstag und Sonntag.

USA – Schweiz 6:2 (1:1, 3:0, 2:1) – Telegramm

Tampere, FIN / Hakametsän Jähalli – 131 Zuschauende – SR. Lusi, Marin (Mikkonen, Silander)

Tore: . 7. Janecke (Murphy) 1:0. 13. Vallario (Marti) 1:1. 29. Matthews (Eden) 2:1. 31. Huber (Dunne) 3:1. 36. Murphy (Simms; Ausschluss Rossel) 4:1. 41. Hall (Zanon) 5:1. 45. O’Brien (Peschel) 6:1. 52. Lutz (Leemann, Bächler; Ausschluss Winn) 6:2.

Strafen: 2 x 2 Minuten gegen die Schweiz, 3 x 2 Minuten gegen die USA.

Schweiz: Brändli (Maurer); Bächler, Christen, Wetli, Büchi, Vallario, Tenenbaum, Aymon, Sigrist; Enzler, Leemann, Lutz, Schaefer, Rüedi, Zimmermann, Balzer, Marti, Quennec, Frey, Ingold, Rossel.

Bemerkungen: Best Player Schweiz: Nicole Vallario. Schussverhältnis: 15:64 gegen die Schweiz.

Bericht: Michael Fischer / frauennati.ch
Foto (Archivbild): SIHF