Mad Dogs Frauen beschließen Saison mit historischem Vizemeistertitel
Im dritten Spiel der Finalserie machten die ECDC Memmingen Indians Frauen ihren dritten Sieg und vierten Meistertitel der Fraueneishockey-Bundesliga DFEL perfekt. Trotz der hohen 0:6-Niederlage gelingt den Mannheimerinnen mit ihrer ersten Finalteilnahme und ihrem ersten Vizemeistertitel ein überragendes Ergebnis.
Für Mannheim musste unbedingt ein Sieg her, und so starteten die Gastgeberinnen vor einer Kulisse von 650 Zuschauenden – ebenfalls ein neuer Meilenstein – offensiver als in den vergangenen Auswärtsspielen. Spätestens bei Memmingens Torhüterin Lilly Uhrmann war aber Endstation, wenn nicht die wie immer starke Memminger Defensive potenziell gefährliche Gelegenheiten vorher neutralisierte. Nur 12 Gegentore in der Hauptrunde, 7 Gegentore in ihren fünf bisherigen Playoffspielen sprachen schon vor diesem Spiel eine deutliche Sprache zugunsten der Memmingerinnen. Und nicht nur zwei Spielerinnen mehr auf dem Eis hatte der mit zahlreichen Nationalspielerinnen gespickte Kader der Gäste, sondern zwei Trümpfe, die einmal mehr (heraus)stachen: Laura Kluge, die später als MVP der Playoffs geehrt wurde und Theresa Knutson, vielen noch aus ihrer Bundesliga-Premiere in Mannheim in Erinnerung.
Die Mannheimerinnen mussten in der 9. Minute in eine zweiminütige Unterzahl, und die Favoritinnen ließen sich nicht lange bitten: Knutson nahm einmal mehr Maß und schoss das 0:1. Gut fünf Minuten danach ein Déjà-vu: Zweite Unterzahl, zweites Tor durch Sonja Weidenfelder. Zu beiden Treffern steuerte Laura Kluge einen Assist bei und war in der 17. Minute mit ihrem ersten Treffer an der Reihe. Mit dem 0:3 ging es in die Pause und für Memmingen schon auf die Siegerstraße.
Mannheims Trainer Randall Karsten und seine Spielerinnen wussten, dass es eines Wunders bedurfte, die Allgäuer Formation noch zu stoppen, doch auch wenn Tore und Siege die wohl höchste Währung im Eishockey sind, wurden die Mad Dogs Frauen einmal mehr ihrem Ruf als Team mit Kampfgeist gerecht, den sie sich lange und hart erarbeitet haben. Es war wieder Laura Kluge, die für Memmingen nach 26 gespielten Minuten auf 0:4 und vier Scorerinnen-Punkte am Stück erhöhte, aber nachdem das Schussverhältnis im ersten Drittel noch 8:16 zugunsten Memmingens betrug, konnte man mit 11:11 im zweiten Abschnitt gleichziehen. Woran es den Gastgeberinnen aber fehlte war die Gefährlichkeit der Abschlüsse, auch bei den Versuchen waren die der Gäste meist aussichtsreicher. Selbst im einzigen Mad Dogs-Powerplay des Tages wollte der Puck nicht in das Memminger Netz.
Ungeduld zeigte Theresa Knutson und erhöhte nur 17 Sekunden nach der zweiten Pause auf 0:5, und sechs Minuten später krönte Laura Kluge ihren Spieltag mit ihrem fünften Punkt und dem sechsten Treffer für Memmingen. Unterschlagen werden soll nicht der Hinweis auf vier Scorerpunkte von Memmingens Kapitänin Daria Gleissner und ihre offensive Stärke an der blauen Linie, die sie einmal mehr zeigte.
Hoch anzurechnen ist beiden Teams, dass sie trotz des klaren Ergebnisses die Partie nicht herunterspielten, sondern sich weiterhin Chancen herausarbeiteten. Schon im zweiten Drittel stimmten die mitgereisten Memminger Fans Meistergesänge an, doch immer wieder hallten „Mannheim, Mannheim“-Rufe durch die Halle und würdigten den Kampf der Gelb-Schwarzen vorne, in der Defensive und von Torhüterin Jessica Ekrt, die obwohl sie insgesamt sechsmal hinter sich greifen musste, viele starke Saves gegen einen dominanten Gegner zeigte.
Als die Schlusssirene durch die Halle Süd der SAP arena hallte, gab es auf Memminger Seite kein Halten mehr, die Mannheimerinnen sammelten sich verständlicherweise nicht ganz so euphorisch um ihr Tor. Auch die ein oder andere Träne floss, wich aber schon bald Tränen der Freude und des Stolzes, den die Mad Dogs Frauen trotz des klaren Ausgangs der Finalserie haben dürfen. Und spätestens bei der Vergabe der Silbermedaillen sah man Zuversicht und Lächeln in den Gesichtern.
Die Mad Dogs Mannheim Frauen gratulieren den ECDC Memmingen Indians Frauen zum verdienten Meistertitel nach einer überragenden Haupt- und Endrunde.
Bereits kurz nach dem Spiel, aber noch mehr mit der Zeit in ihrer Sommerpause werden die Mannheimer Spielerinnen realisieren, in der Saison 2022/23 nach der Halbfinal-Premiere in der Vorsaison nicht nur ein weiteres Ausrufezeichen gesetzt zu haben. Noch vor wenigen Jahren fand man sich in der Rolle des Punktelieferanten, mittlerweile hat man sich nicht nur in der Fraueneishockey-Szene Respekt erarbeitet, sondern mit der kontinuierlichen Steigerung gezeigt, dass Mannheim auch im Fraueneishockey ein ernstzunehmender Standort ist.
Ein großer Dank gilt allen Sponsoren, Unterstützenden und den Zuschauenden, die nicht nur vor der tollen Kulisse im Finale, sondern auch in der Saison und am Livestream ihrem Team und dem Fraueneishockey die Treue gehalten haben oder neu hinzugestoßen sind. Die Mad Dogs Frauen freuen sich wenn die Kräfte wieder gesammelt sind nicht nur auf die neue Saison, sondern alte und neu hinzugewonnene Gesichter wiederzusehen.
Samstag, 18.03.2023 Mad Dogs Mannheim Frauen – ECDC Memmingen Indians Frauen 0:6 (0:3, 0:1, 0:2)
Tore:
0:1 (08:57) PP1 # 17 Theresa Knutson (# 72 Laura Kluge, # 20 Daria Gleissner)
0:2 (14:09) PP1 # 19 Sonja Weidenfelder (# 72 Laura Kluge, # 20 Daria Gleissner)
0:3 (16:14) # 72 Laura Kluge (# 10 Katharina Häckelsmiller)
0:4 (26:17) # 72 Laura Kluge (# 17 Theresa Knutson)
0:5 (40:17) # 17 Theresa Knutson (# 19 Sonja Weidenfelder, # 20 Daria Gleissner)
0:6 (48:49) # 72 Laura Kluge (#20 Daria Gleissner, # 10 Katharina Häckelsmiller)
Strafminuten:
Mannheim 6, Memmingen 2
Bericht: PM Mad Dogs Mannheim Frauen
Fotos: Neckarlicht
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