Schweizerinnen verlieren auch Spiel 2 und werden Turnierletzte

Nov 9, 2024 | International

Es hatte fast etwas Ironisches, wie das Spiel 2 der Schweizerinnen lief. Zuerst mutig und frech und mit dem 1. Tor belohnt, danach zögerlich und in den Zweikämpfen an der Bande chancenlos. Dass dies nicht ewig gut gehen konnte lag auf der Hand, auch wenn es ein glückliches Siegtor in doppelter Überzahl brauchte, um Schweden die 3 Punkte zu sichern. Gestohlen haben es die Gastgeberinnen auf keinen Fall.

Mit klarer Ansage stiegen die Eisgenossinnen in das zweite Spiel gegen Gastgeber Schweden. Sie liessen sich nicht zurückdrängen sondern griffen frech und mutig an. Ein erfolgreiches Forechecking in der 7. Minute brachte Puckbesitz und eine kurze Passstaffette an deren Ende Rahel Enzler mit zwei Tagen Verspätung ihr Jubiläum krönte. Sie netzte von der Seite kommend im weiten Eck ein.
Auf der anderen Seite zeigte sich Talina Benderer auf dem Posten, fing alle Versuche der Schwedinnen ab und hielt ihren Kasten rein. Das zu den beiden Highlights aus Schweizer Sicht.

Das Lowlight folgte auf den Fuss zur Freude der Führung. Plötzlich liessen sich die Schweizerinnen ins eigene Drittel drücken, fanden nur schwerlich aus der Zone und mussten Mal für Mal die Scheibe in den letzten Metern vor der blauen Linie preisgeben. Es schien wie verhext. Und doch hielten die Eisgenossinnen den knappen Vorsprung, vergaben ihrerseits im Powerplay die Chance auf die Erhöhung. Denn das Powerplay wurde zum Abbild der Lage. Kein einziger Schuss resultierte in den 2 Minuten…

So ging es ins letzte Drittel wo es Schweden nach 40 Minuten Rückstand gelang, den Ausgleich zu erzielen. Wieder schafften die Schweizerinnen den Exit nicht und so kam wie es kommen musste. Hallin fand Ljungblom auf der weiten Seite und diese schoss den Puck noch etwas mit Screen ins hohe Eck. Und in der 54. Minute kam es noch schlimmer als nebst einer Spielerin für ein Foul auch noch eine Zweite für Reklamieren auf die Strafbank musste. Das liess sich wiederum Ljungblom nicht entgehen und konnte via Pfosten und den Rücken von Talina Benderer zum letztendlich siegsichernden 2:1 einschiessen. Den Schweizerinnen gelang darauf keine Reaktion mehr denn seit nun mehr 45 Minuten befanden sie sich im «weg mit dem Puck»-Modus. Dazu waren sie an den Banden in den Zweikämpfen absolut chancenlos. Nur ein kleiner Schubser der Schwedinnen und die Eisgenossin fiel aus dem Tritt. Die Art und Weise wie das Spiel am Ende auf die andere Seite kippte muss zu denken geben. Nur: lange kann man diesem Spiel nicht nachtrauern, man muss es schlicht und ergreifend vergessen. Reset.

Am Nachmittag schlug Taschechien Finnland ebenfalls mit 2:1 und kann sich morgen gegen die Schweiz (12:00 Uhr) den Turniersieg aus eigener Kraft holen. Den Kampf gegen den letzten Platz haben die Schweizerinnen bereits verloren, können sie es doch nicht mehr auf Rang 3 schaffen. Morgen Mittag treffen also wohl zwei unterschiedliche Gemütslagen aufeinander.

Schweden – Schweiz 2:1 (0:1, 0:0, 2:0)Telegramm

Södertälje, SWE / Scaniarinken – 1’023 Zuschauende – SR. Lovensnö, Hammar (Hjelmström, Hajkova)

Tore: 7. Enzler (Marti, Leemann) 0:1. 47. Ljungblom (Hallin, Lundin) 1:1. 55. Ljungblom (Olsson, Lundin; Ausschlüsse Wetli, Quennec) 2:1.

Strafen: 4 x 2 Minuten gegen die Schweiz, 1 x 2 Minuten gegen Schweden.

Schweiz: Benderer (Lehmann); Bächler, Christen, Hauser, Tenenbaum, Wetli, Büchi, Ingold; Ryhner, Wey, Lutz, Enzler, Leemann, Marti, Balzer, Rüedi, Quennec, Aymon, Rensch, Rossel.

Bemerkungen: Schweiz ohne Brändli (überzählig) und Stalder (verletzt/abgereist). Best Player Schweiz: Enzler. Schussverhältnis: 14:31 gegen die Schweiz.

Bericht: Michael Fischer / frauennati.ch
Foto: Swiss Ice Hockey

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