Dezimierte Bären bleiben punktlos in Mannheim
Mit 12 Feldspielerinnen und zwei Torhüterinnen mussten die Bären auswärts bei den Mad Dogs Mannheim Frauen antreten, welche drei volle Reihen aufboten und mit einem 4:0- und 6:0-Sieg die Oberhand behielten.
Während der Kader der Mad Dogs Mannheim zur neuen Saison ohne größere Veränderungen weitgehend bestehen blieb (hervorzuheben sind hier in erster Linie die neuen Kontingentstürmerinnen Sophie Rausch und Lillian Feeney), übernahm mit Tim Bernhardt ein junger Trainer die Verantwortung an der Bande. Für etwas Aufsehen sorgte Mannheim mit seinem klaren 0:3-Auswärtssieg zum Auftaktwochenende bei Meister ECDC Memmingen einerseits. Andererseits legte der Vizemeister der vorvorherigen Saison Kontinuität an den Tag, nachdem er die dritte Saison in Folge in den Heimspielen gegen die Frauen Eisbären Juniors Berlin die meisten oder alle Punkte ziehen ließ.
Entsprechend motiviert dürften die Gastgeberinnen aufs Eis gekommen sein und dominierten das Spiel. In der 7. Minute gelang es Bergkamen einmal, sich in der Mannheimer Zone festzusetzen, ehe Neuzugang Rausch ECB-Keeperin Leonie Haas mit einem One-Timer prüfte, kurz darauf eine weitere gute Gelegenheit für Mannheim. In der 11. Minute hätte Annaliese Meier beinahe den Puck im Aufbau abfangen können. Waren Bullys in der Mad Dogs-Zone zunächst Mangelware, bekamen die Zuschauenden im weiteren Verlauf mehr davon zu sehen.
Die erste Unterzahl ab der 13. Minute überstanden die Bären schadlos. Bald darauf ihre bislang beste Chance, als Nachverpflichtung Sarah Weyand und Felina Klare 2-auf-1 konterten, der Pass aber sein Ziel verfehlte. Einen guten Schuss gab Meier in der 17. Minute auf Mannheims Torfrau Jessica Ekrt ab. Das Chancenplus hatten die Mad Dogs auf ihrer Seite, und Rausch fing zweieinhalb Minuten vor der Pausensirene einen Schuss ab und überwand relativ unbedrängt die Bergkamener Abwehr zur 1:0-Führung.
Einen guten Blueliner plazierte Dana Wood in der 23. Minute ins Getümmel vor dem Mannheimer Tor, und die Bären hielten vorerst das knappe Ergebnis.
In der zweiten Unterzahl in der 29. Minute konnte Mannheim die Führung zwar nicht ausbauen. Yvette Reichelt setzte aber nach deren Ablauf hartnäckig vor dem Bergkamener Tor nach und ermöglichte Lucia Schmitz, Lillian Feeney und schließlich Lola Liang das 2:0. Das Momentum lag auf der Seite Mannheims, denn Reichelt erhöhte mit einem gezielten Schuss bald auf 3:0 (34.), und 76 Sekunden später legte nach der dritten und letzten Strafe gegen Bergkamen Lillian Feeney im Powerplay nach. Sehenswert war auf der anderen Seite Friederike Pfalz‘ Versuch in der 38. Minute per Vor- und Rückhand
Im letzten Drittel hielt das Team vom Häupenweg trotz des Rückstands weiter engagiert dagegen. Es gelang auch trotz der numerischen Überlegenheit des Gegners sich in dessen Drittel festzusetzen (46.). Und die Bären mischten weiter munter mit, so als wenn es diesen Zwischenstand nicht gegeben hätte. Eine Charaktereigenschaft, welche das Team bereits mehrfach in dieser Saison unter Beweis stellte. Zwingende Torchancen gab es auf beiden Seiten kaum, bis Mannheim es in den letzten drei Minuten mehrfach versuchte und mehrfach scheiterte.
Sowohl die Gastgeberinnen als auch die Gäste gaben am Sonntag anderen Torhüterinnen Eiszeiten: Anna Boss auf Mannheimer und Sarah Semp auf Bergkamener Seite. Der ECB stand stabiler gegenüber dem Vortag, und kämpfte engagiert ums Eis und den Puck, was sich bemerkbar machte. Eine gute Chance erspielten sich in der 17. Minute fast vom Bully weg Annaliese Meier und Dana Wood, die Anna Boss ernsthaft prüfte.
Gefährlich wurde von Mannheim die alleinstehende Sophie Rausch in der 19. Minute, deren Versuch aus nächster Nähe Semp aber parierte. Mannheim wollte weiter die Führung erzwingen, mit vereinten Kräften wurde ein weiterer gefährlicher Versuch nicht nur abgewehrt, Sarah Weyand hatte noch eine gute Gelegenheit.
77 Sekunden waren im Mittelabschnitt vergangen, als Yvette Reichelt vor dem Bergkamener Tor nicht lockerließ und zur 1:0-Führung einschob. Mannheim blieb gefährlich, aber auch Bergkamen hatte mit Pia Clauberg allein vor Boss die Ausgleichschance, gefolgt von weiteren in der 23. und 24. Minute. Nur sechs Minuten später sollte Reichelts Hartnäckigkeit aber erneut erfolgreich sein und Mannheim mit 2:0 in Führung bringen. Mit diesen zwei Treffern im Rücken drückte Mannheim weiter, Bergkamen hielt defensiv und mit Versuchen von Leonie Maßner (31.) und Sarah Weyand (33.) dagegen.
Die erste Strafe des Spiels nahmen die Gäste (38.), dies nutzte Jennifer Miller mit einem strammen Schuss aus, nachdem Lillian Feeney auf Zuspiel von Sophie Rausch von hinten ums Tor gefahren war. Dieses Trio erzielte in veränderter Konstellation auch das 4:0, welches vier Sekunden vor der zweiten Pausensirene nicht mehr verhindert werden konnte. Vorausgegangen war die zweite Unterzahl für Bergkamen. Auch am Sonntag lag das zweite Drittel den Mad Dogs besonders.
Zwingende Chancen gab es in den ersten Minuten des Schlussdrittels nicht, und in der 48. Minute nahm Mannheim das erste Mal auf der Strafbank Platz, eine gute Minute später gleich doppelt. Weder die einfache noch die doppelte Überzahlzeit konnten aber genutzt werden, Mannheims Hanna Amort konnte gar kontern, scheiterte aber an Semp. Auch die dritte ECB-Überzahl störte Mannheim meist früh. Besser machten es die Mad Dogs: Sophie Rausch nahm im Powerplay Maß (57.) und war auch an Lola Liangs 6:0-Endstand 57 Sekunden vor dem Ende beteiligt.
Für den EC Bergkamen bleibt es oft bei klaren Niederlagen, und die letzte Durchschlagskraft in der Offensive fehlt. Doch dies ist nicht nur den vielen Ausfällen geschuldet. Die junge Truppe aus NRW befindet sich im Aufbau und wächst. Nicht nur, weil sie ungeachtet des Spielstands es bis zum Ende immer weiter versucht, sondern auch mit diesen Rückständen mental umzugehen weiß.
Die Verletzten und weitere Ausfälle haben dank des spielfreien kommenden Wochenendes die Gelegenheit, sich auszukurieren und der gesamte Kader wird bis zu den Spielen am ersten Novemberwoche Kraft tanken können. Dann sind die ERC Ingolstadt Frauen zum bereits zweiten und damit letzten Aufeinandertreffen der Hauptrunde zu Gast am Häupenweg.
19.10.2024 Mad Dogs Mannheim Frauen – EC Bergkamen 4:0 (1:0, 3:0, 0:0)
Tore:
1:0 (17:29) # 6 Sophie Rausch (# 40 Jennifer Miller, # 16 Hanna Amort)
2:0 (31:05) # 8 Lola Liang (# 7 Lillian Feeney, # 3 Lucia Schmitz)
3:0 (33:17) # 5 Yvette Reichelt (# 91 Fine Raschke)
4:0 (34:33) PP1 # 7 Lillian Feeney (# 16 Hanna Amort, # 26 Tabea Botthof)
Strafminuten:
Mannheim 0, Bergkamen 6
20.10.2024 Mad Dogs Mannheim Frauen – EC Bergkamen 6:0 (0:0, 4:0, 2:0)
Tore:
1:0 (21:17) # 5 Yvette Reichelt (# 9 Lea Badura, # 7 Lillian Feeney)
2:0 (27:31) # 5 Yvette Reichelt (# 7 Lillian Feeney, # 17 Selina Grösch)
3:0 (38:08) PP1 # 40 Jennifer Miller (# 7 Lillian Feeney, # 6 Sophie Rausch)
4:0 (39:56) PP1 # 6 Sophie Rausch (# 40 Jennifer Miller, # 7 Lillian Feeney)
5:0 (56:51) PP1 # 6 Sophie Rausch (# 26 Tabea Botthof, # 40 Jennifer Miller)
6:0 (59:03) # 8 Lola Liang (# 6 Sophie Rausch, # 26 Tabea Botthof)
Strafminuten:
Mannheim 6, Bergkamen 6
Bericht: PM EC Bergkamen
Foto: Neckarlicht
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