40 Jahre ZSC Lions Frauen – eine imposante Erfolgsgeschichte
17 Titel, sieben in der Meisterschaft, zehn im Cup: Die ZSC Lions Frauen sind das erfolgreichste Team der letzten Jahre. Und das soll sich nach dem 40-Jahre-Jubiläum (diesen Sonntag, 19. Februar, ab 13:30 Uhr im Heuried) nicht ändern.
Alles begann vor 40 Jahren, im Herbst 1982, mit der Gründung der «ZSC Astena». Der Beiname war die Abkürzung der beiden Vornamen der Gründerinnen Astrid Marti und Elena Philipp. Daraus wurden einige Jahre später die «ZSC Cosmos». Das Team war lange Zeit nur lose mit dem Club verbunden, primär zur Sicherstellung von Trainings- und Spiel-Eiseinheiten. Unter der ZSC-Präsidentschaft von Bernd Böhme wurde das Team dann vollständig in den ZSC-Verein integriert. Seit der Zusammenlegung des ZSC- und GCK-Nachwuchses wird das Team – wie auch die GCK-Frauen und das Lions Girls Team – durch die GCK/ZSC Lions Nachwuchs AG geführt. Der sportliche Aufstieg in die höchste Spielklasse im Frühling 2007 – mit Florence Schelling im Tor – war die Initialzündung zu einem erfolgreichen Run auf Titel und Medaillen. Aber auch der Start der Aufbauarbeit bei den Lions mit den GCK-Frauen und den Lions Girls.
15 Medaillen in 15 Jahren
Bereits in der ersten Saison im «A» holten sich die Löwinnen ihre erste Medaille. Es war die bronzene Auszeichnung, der ein Jahr später die nächste Bronzemedaille folgte. Danach liessen sich die Lions-Frauen nicht mehr von den ersten beiden Plätzen verdrängen. Sie standen 13-mal hintereinander im Playoff-Final und gewannen sieben Gold- und fünf Silbermedaillen. Ein Final wurde im COVID-Jahr mittendrin abrupt abgebrochen. Dies die Geschichte der ZSC Lions Frauen im Zeitraffer. Eine Erfolgsgeschichte, die im Schweizer Fraueneishockey ihresgleichen sucht. Grund genug, am 19. Februar 2023, rund um das Meisterschaftsspiel gegen die HC Ambri-Piotta Girls, mit verschiedenen Aktionen einen Blick zurückzuwerfen und Protagonisten von damals und heute zu ehren.
Wie heisst die ZSC-Rekordspielerin?
Ein Blick in die Annalen der ZSC Lions bringt interessante Details zurück in die Erinnerung all jener, die dem Fraueneishockey verbunden sind und das Geschehen seit Jahren verfolgen. Hätten Sie beispielsweise gewusst, wer die «Rekordspielerin» der Lions-Organisation ist? Viele würden wohl den falschen Namen nennen. Es ist nicht die heute 36-jährige Christine Meier mit ihren zehn Jahren im ZSC-Dress, ihren 240 Länderspielen, ihren sechs Meistertiteln und über 250 WL-Spielen. Es ist: Stefanie Kühne. Heute 34 und seit dieser Saison Assistenztrainerin im Lions Girls Team. Kühne spielte 15 Jahre für die ZSC Lions und die GCK Lions, holte vier Meistertitel (dreimal ZSC, einmal GCK) und stand in über 270 Meisterschaftsspielen auf dem Eis. Sie bildet zusammen mit Christine Meier die Spitze der Pyramide jener Spielerinnen, die mehr als 200 Partien für die Lions-Organisation bestritten haben. Seit ein paar Tagen macht Monika Waidacher aus dem Duo ein Trio: Die mittlerweile 32-jährige Aroserin hat die 200-er-Grenze dank ihren Einsätzen in der SWHL-C bei Wallisellen ebenfalls überschritten. Ihnen folgen weitere klingende Namen mit und ohne Nationalmannschafts-Karriere wie Isabel (198) und Nina Waidacher (164), Kathrin Nabholz (194), Anna Rüedi (191) oder Sabrina Zollinger (155). Geht man die Liste bis zu jenen Spielerinnen durch, die 50 und mehr Spiele im Lions-Dress bestritten haben, stechen einige Namen heraus: Etwa jener von Angela Frautschi, die heutige Cheftrainerin der ZSC Lions, Tatjana Diener, heute U16-Nationaltrainerin, die beiden Benz-Zwillinge Laura und Sara oder Monika Leuenberger, zurzeit Assistantcoach bei den Thurgau Ladies. Die heute 49-jährige Leuenberger war das erste Mädchen, das im ZSC-Nachwuchs das Eishockeyspielen gelernt hat.
Eigene Spielerinnen als Coach fördern
Das Beispiel von Angela Frautschi, die 35-jährige Berner Oberländerin, zeigt, wie wichtig es den ZSC Lions ist, verdiente, ehemalige Spielerin in Coachingfunktionen in der Organisation zu behalten. Frautschi stand drei Jahre bei den GCK Lions an der Bande und sammelte auch in der Nationalmannschaft Erfahrung, ehe sie auf diese Saison – äusserst erfolgreich, gekrönt vor ein paar Tagen durch den 10. Cuptitel – die ZSC Lions übernahm. Mit Alea Erb und Stefanie Kühne, beide im Lions Girls Team, coachen aktuell zwei weitere ehemalige Spielerinnen ein Team der Löwinnen.
Eine Liga im Aufwind
Die ZSC Lions Frauen stehen für eine durchdachte, über Jahre gewachsene Struktur, in der einerseits an der Spitze der Pyramide auf Top-Niveau die Frauen gefördert werden und den sportlichen Erfolg bringen, andererseits mit gleichem Enthusiasmus der Nachwuchs gefördert wird. Das Modell mit den ZSC Lions in der PostFinance Women’s League und dem «Farmteam» GCK Lions in der SWHL-B stand jahrelang für das Vorzeigemodell im Fraueneishockey. Mittlerweile haben auch andere Clubs (u.a. Neuchâtel Hockey Academy) eine breite Basis mit mehreren Teams in den vier Ligen aufgebaut, wieder andere Teams suchen den nächsten Schritt nach vorne mit der Integration in die bewährten Strukturen eines National League-Clubs: Bomo Thun wird auf die nächste Saison in die SC Bern-Organisation überführt, die Thurgau Ladies schnuppern neu Höhenluft als HC Davos. Der EV Zug strebt nach eigenen Angaben nach «einer Leuchtturm-Funktion für die Zentralschweiz und einer Vorbildrolle für andere Schweizer Clubs», er könnte dies aber ohne die Vorarbeit über Jahrzehnte hinweg aller anderen rund 50 Frauenteams nicht tun. Die letzten Monate haben Bewegung ins Fraueneishockey gebracht. Die Nachhaltigkeit der verschiedenen Konzepte wird man wohl erst in fünf bis zehn Jahren beurteilen können.
Die Löwinnen ihrerseits sind bereits jetzt und heute auf dem richtigen Weg durch die konsequente Ausbildung junger Talente. Der aktuelle Anteil von 30 % Lions-Spielerinnen in allen Frauennationalmannschaften (U16, U18 und A-Nati) soll auch in den kommenden Jahren Bestand haben.
Aufwand verdient Respekt
Der Anfang des Frauenhockeys in der Schweiz wie auch bei den ZSC-Frauen war schwierig, der Weg lang und steinig, der Kampf um Anerkennung im Gegenwind der Gleichgültigkeit oder gar Opposition mühsam. Genau aus diesem Grund verdienen alle Schweizer Frauenclubs, ob gross oder klein, ambitioniert und erfolgreich oder ganz einfach nur als Hobbyvereinigung, grossen Respekt. Wie überall im Sport, egal ob Hobby- oder Spitzensport, gilt auch im Fraueneishockey: «Stillstand bedeutet Rückschritt».
Details zur Jubiläumsfeier vom Sonntag, 19. Februar
Bericht: PM ZSC Lions Frauen
Foto: ZSC Lions Frauen
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