3:2 nach Verlängerung! Österreich auch beim zweiten WM-Test in Klagenfurt gegen Italien erfolgreich

Aug 7, 2023 | International

Nach dem dem knappen 3:2-Sieg nach Penaltyschießen im ersten Test gegen Italien gewann Österreichs Dameneishockey Nationalteam am Samstag in Klagenfurt auch das zweite Match gegen die Azzurri. Tamara Grascher war beim 3:2-Sieg nach Verlängerung mit zwei Volltreffern die Matchwinnerin für die ÖEHV-Auswahl. Von 20. bis 26. August kämpft die ÖEHV-Auswahl in Shenzhen (CHN) gegen Norwegen, Dänemark, die Niederlande, China und die Slowakei um den Aufstieg in die Top Division. Zuvor steht am 17. August 2023 noch ein Testspiel gegen Dänemark auf dem Programm.

Österreich ging beim zweiten Test gegen Italien mit Starting-Goalie Magdalena Luggin in die Partie und mit einem Blitzstart in Führung. Nach dem ersten schönen Angriff sendete Lena Maria Artner nach genau 26 Sekunden die Scheibe zum 1:0 ein. Danach konnte das von Mario Bellina betreute rot-weiß-rote Team ein Überzahl-Spiel nicht nützen und Italien kam zum Ausgleich: Samantha Gius schloss einen Alleingang nach einem Konter zum 1:1 ab (8.). Erneut lieferten sich beide Teams einen ausgeglichenen Fight mit einem guten Tempo und Chancen auf beiden Seiten. Wie schon beim ersten Test am Freitag musste Österreich dann eine Unterzahl wegen zu vieler Spielerinnen auf dem Eis absolvieren, das Penaltykilling funktionierte wieder sehr gut. Kurz vor Drittelende hatte die ÖEHV-Auswahl eine Überzahl, konnte diese Chance in der letzten Minute aber nicht zur neuerlichen Führung nützen.

Zu Beginn des zweiten Abschnitts agierte Österreich aufbauend auf den verbleibenden Überzahl-Sekunden offensiv und suchte den Torabschluss, doch Italien verteidigte das eigene Haus sehr gut. Immer kamen die Stürmerinnen zu guten Möglichkeiten, die absolute Kaltschnäuzigkeit beim Verwerten der Chancen fehlte. Auch eine weitere Überzahl-Möglichkeit blieb ungenützt. Kurz vor Ende des zweiten Drittels setzte Österreich im Angriffsdrittel energisch nach und Tamara Grascher erzielte völlig freistehend aus dem Slot die verdiente 2:1-Führung (38.). Die Überlegenheit in den zweiten 20 Minuten der Österreicherinnen spiegelte sich auch in den Torschüssen wider, 10:5 lautete die Bilanz zugunsten von Rot-Weiß-Rot.

In den ersten Minuten des letzten Drittels versuchten die Österreicherinnen, das Match zu kontrollieren. Fünfeinhalb Minuten vor dem Ende wurde es noch einmal brenzlig, Italien hatte ein Powerplay und stellte sich schnell im Angriffsdrittel auf. Magdalena Luggin hielt die knappe Führung mit guten Saves fest. Am Ende zog Head Coach Massimo Fedrizzi seine Torfrau und acht Sekunden vor der Sirene traf Anna Caumo zum 2:2-Ausgleich. Auch der zweite Test gegen Italien ging in eine Drei-gegen-Drei-Overtime, in der Antonia Matzka den Siegestreffer für Österreich aus kurzer Distanz auf der Schaufel hatte. In den letzten eineinhalb Minuten hatte die ÖEHV-Auswahl eine 4:3-Überzahl. 57 Sekunden vor Ende der Overtime schoss Tamara Grascher auf das italienische Tor und der Puck kullerte zum 3:2-Sieg ins Netz. Damit feierte Österreich auch im zweiten Test gegen Italien einen knappen Erfolg. Zur Spielerin des Nachmittags wurde Doppeltorschützin Tamara Grascher gewählt.

Assistant-Coach Mario Bellina zog nach dem zweiten Sieg im zweiten Test ein positives Fazit: „Wir haben heute eine viel aktivere Teamleistung gesehen, das war eisläuferisch sehr gut vom gesamten Team umgesetzt. Wir haben in der Offensive sehr gute Chancen kreieren können, es war viel Bewegung drin und wir haben viele Scheiben zum Tor gebracht!“

Das Team weiß jetzt nach den beiden Testpartien, woran es bis zur WM noch arbeiten muss: „Am Abschluss müssen wir noch ein bisschen arbeiten, wir müssen die Chancen mit mehr Effizienz einfach nützen und schauen, dass wir in so einem Spiel drei, vier Tore machen. Beide Powerplay-Linien haben ein richtig gutes Powerplay gespielt, sie haben die Scheibe schnell laufen lassen, sie sind zum Tor gekommen, genauso wie wir die Überzahl spielen sollten. In der defensiven Zone ist uns passiert, dass wir Gegnerinnen aus den Augen verloren haben, da müssen wir noch ein bisschen achtsamer spielen. Im Allgemeinen haben wir die Defensive gut kontrolliert, wir müssen nur bei Querschlägern oder wenn die Scheibe verspringt, besser antizipieren, damit wir dem Gegner nicht zu einfach eine Chance ermöglichen.“

Bellina ist mit den beiden Tests im Hinblick auf die WM zufrieden: „Im Großen und Ganzen waren das zwei wertvolle Testspiele, wir haben schon eine Art Turnier-Rhythmus gehabt, wo man gleich wieder am nächsten Tag spielen muss. Das wird in China ganz gleich sein, an zwei Tagen jeweils ein Spiel und dann ein Tag Pause. Die Spielerinnen sind heute schon viel einfacher und leichter ins Match gegangen, am Freitag war doch noch Nervosität dabei und auch noch die ‚Sommerbeine‘ vom Sommertraining, das ist nicht so einfach, vier Einheiten und dann gleich ein Spiel. Das war heute großer Schritt nach vorne, das stimmt mich sehr zuversichtlich!“

Noch ein Testspiel gegen Dänemark vor dem WM-Start in China

Nun absolviert das Team am Sonntag noch ein Training in Klagenfurt, bekommt dann vom Off-Ice-Trainer ein Program für die nächste Woche. Die ÖEHV-Delegation reist am Samstag, 12. August 2023 nach China. Da stoßen noch Anna Meixner und Selma Luggin zum Team. Österreich testet vor dem WM-Start in China am 17. August 2023 noch gegen Dänemark. Am Sonntag, 20. August 2023 beginnt das WM-Abenteuer für Österreich im Shenzhen Universiade Sports Centre in der Dayun Halle gegen Norwegen. Die Halle, die im September 2018 Austragungsort des NHL-Pre-Seasongames zwischen den Calgary Flames und den Boston Bruins war, fasst ingesamt 18.000 Fans.

Die ersten drei WM-Spiele gegen Norwegen (20. August), Dänemark (21. August) und die Niederlande (23. August) können live über die OTT-Plattform des ÖEHV, LIVE.eishockey.at, verfolgt werden. Die Spiele vier und fünf gegen China (24. August) und die Slowakei (26. August) werden live auf ORF SPORT + übertragen. Nach dem knapp verpassten Aufstieg im Vorjahr will Österreich heuer seine Chancen nutzen, zumal zwei Nationen in die Top Division aufsteigen.

Norwegen, die Niederlande und die Slowakei kennt die österreichische Delegation bereits gut aus dem Vorjahresturnier. Gegen die Niederlande gab es bei der WM in Angers (FRA) einen knappen 2:1-Sieg nach Penaltyschießen, gegen Norwegen folgte ein 4:3 nach Verlängerung. Die Partie gegen die Slowakei ging knapp mit 1:2 verloren. China gilt ein wenig als Unbekannte, Dänemark stieg ausgerechnet bei seinem Heimturnier 2022 aus der Top Division ab.

WM-Vorbereitung Damen-Nationalteam

Österreich vs. Italien 3:2 n.V. (1:1,1:0,0:1,1:0)Sa., 5. August 2023, 12:30 Uhr, Sepp-Puschnig-HalleTorschützinnen Österreich: Lena Maria Artner (1.), Tamara Grascher (38., 65./PP1)Torschützinnen Italien: Samantha Gius (8.), Anna Caumo (60.)

Österreich vs. Italien 3:2 n.P. (0:1,2:1,0:0,0:0,1:0)Fr., 4. August 2023, 19:15 Uhr, Sepp-Puschnig-HalleTorschützinnen Österreich: Annika Fazokas (27./PS), Laura Lüftenegger (38./PP1), Katharina Killius (Entscheidender Penalty)Torschützinnen Italien: Manuela Heidenberger (18.), Matilde Fantin (26.)

2023 IIHF Ice Hockey Women’s World Championship Division IA

20. August 2023 – 26. August 2023, Shenzhen (CHN)

SpielplanDatum und Uhrzeit beziehen sich auf unsere heimische Zeitzone, in Klammer ist die Ortszeit angefügt.

Österreich vs. NorwegenSo., 20. August 2023, 10:30 Uhr (16:30 Uhr)Live auf LIVE.eishockey.at

Dänemark vs. ÖsterreichMo., 21. August 2023, 07:00 Uhr (13:00 Uhr)Live auf LIVE.eishockey.at

Niederlande vs. ÖsterreichMi., 23. August 2023, 10:30 Uhr (16:30 Uhr)Live auf LIVE.eishockey.at

Österreich vs. ChinaDo., 24. August 2023, 14:00 Uhr (20:00 Uhr)Live auf ORF SPORT +

Slowakei vs. ÖsterreichSa., 26. August 2023, 07:00 Uhr (13:00 Uhr)Live auf ORF SPORT +

Bericht: PM ÖEHV
Foto (Archivbild 2018): Manfred Binder

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